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SO FINDEST DU DAS PASSENDE TREKKINGZELT

Das Trekkingzelt ist der wohl wichtigste (und vermutlich auch teuerste) Bestandteil deiner Ausrüstung. Umso wichtiger ist es, die richtige Wahl zu treffen – sie kann nämlich den Unterschied machen zwischen einer gemütlichen Übernachtung unter dem Himmelszelt und einem Erlebnis, das du lieber nicht wiederholen möchtest. Das Trekkingzelt ist dein Zuhause fernab von deinem Heim, dein Schutz vor den Elementen, dein Erholungsplatz. Und in manchen Fällen ist es sogar ein Notfallkoffer.

1. Was ist ein Trekkingzelt?

Ein Trekkingzelt ist dafür gedacht, im Rucksack transportiert zu werden. Es kommt vor allem bei Wandertouren mit Übernachtung im Freien zum Einsatz. Die Voraussetzungen sind dabei ganz andere als beispielsweise beim Campen mit dem Auto, wo das Gewicht und die Sperrigkeit der Ausrüstung keine so große Rolle spielen.

Trekkingzelte sind für Touren gemacht, bei denen du alles, was du unterwegs brauchst, selbst auf dem Rücken trägst – genau deshalb ist es sehr wichtig, sorgfältig nach dem richtigen Zelt zu suchen. Trekkingzelte sind generell sehr viel leichter und kleiner, aber auch wetterfester als herkömmliche Zelte.

2. Worauf du bei der Wahl deines Trekkingzeltes achten solltest

Größe / Fassungsvermögen des Trekkingzeltes

Wie viele Menschen müssen im Zelt Platz haben? Denke daran: Je größer das Zelt, desto mehr wiegt es. Behalte im Hinterkopf, dass auch dein Rucksack ins Zelt passen muss: Ein Vier-Personen-Zelt könnte so beispielsweise ideal für zwei Personen und zwei große Rucksäcke sein. Falls du überdurchschnittlich groß bist oder einfach genügend Platz haben möchtest, solltest du besonders genau auf das Fassungsvermögen der Zelte achten und sie entsprechend vergleichen.

Qualität

Die Strapazierfähigkeit eines Zeltes hängt eng mit den Materialien und der Herstellungsart zusammen, die wiederum das Gewicht und den Preis beeinflussen.

Das stabilste Zelt ist dabei bestimmt jenes mit den robustesten Stangen und dem widerstandsfähigsten Stoff, allerdings spielt beim Trekking das Gewicht eine enorme Rolle, weshalb du immer nach der besten Kombination aus hochwertigem Material und niedrigem Gewicht suchen solltest. Das perfekte Trekkingzelt ist kompakt und leicht, sodass du es über lange Entfernungen tragen kannst. Außerdem muss es sturmfest sein und selbst den extremsten Wetterkonditionen standhalten können.

Komfort / Eigenschaften

Wie wohl du dich in deinem Zelt fühlst, macht den Unterschied – ganz egal, ob du ein Wochenende in den Dolomiten verbringst oder wochenlang auf dem Pacific Crest Trail unterwegs bist. Moderne Zelte setzen deshalb auch immer mehr den Komfort in den Fokus: sie sind höher, verfügen über mehr Features und fortschrittlichere Materialien und wirken offener und einladender. Dies sind wichtige Eigenschaften, ganz besonders dann, wenn bei deiner Tour die Möglichkeit besteht, dass du dich vor einem Sturm in Sicherheit bringen musst.

Bevor du ein Zelt kaufst, solltest du dir folgende Szenarien vorstellen:

  • Möchtest du einen Vorraum, um deine Ausrüstung zu verstauen oder zu kochen?
  • Wie viele Taschen, zum Beispiel zum Aufbewahren von Stirnlampen, hat das Zelt?
  • Wie sieht es mit Belüftung aus? Macht ein Innenzelt aus Netz Sinn?
  • Oder ist ein festes Innenzelt mit Öffnungen, die bei Bedarf geschlossen werden können, sinnvoller?
  • Wie viele Türen soll das Zelt haben?
  • Wie viele Schlafsäcke haben wirklich darin Platz?
  • Wie sieht’s mit der Wassersäulenbewertung aus?

Die Wassersäulenbewertung gibt die Wasserdichte des Zeltes an. Je höher die Zahl, desto wasserdichter das Material. Damit ein Zelt als „wasserdicht“ bezeichnet werden kann, muss die Wassersäule über 1.000 mm liegen. Dieser Wert eignet sich für gemäßigte Wetterbedingungen und ist typisch für 3-Jahreszeiten-Zelte, allerdings ist er bei starkem, stürmischemn Regen höchstwahrscheinlich zu niedrig. Ein Zelt mit einer Wassersäule von 1.000 mm ist sicher angenehm leicht für einen langen Transport im Rucksack, dennoch solltest du nach Möglichkeit eines mit einer höheren Wassersäule wählen.

3. Brauche ich ein 3-Jahreszeiten- oder ein 4-Jahreszeiten-Zelt?

Trekkingzelte werden in 3- und 4-Jahreszeiten-Zelte eingestuft: 3-Jahreszeiten-Zelte eignen sich für Frühling, Sommer und Herbst und sind sehr leicht, während 4-Jahreszeiten-Zelte für den Winter bestimmt und damit wetterfester und robuster sind.

Falls du dich in eine trockene, heiße Umgebung aufmachst, kann ein einfaches Zelt aus Netz reichen – es hält die Mücken fern, während du in aller Ruhe unterm Sternenhimmel schläfst. Falls du hingegen eine Expedition in kälteren Gebieten planst, brauchst du ein Zelt, das Schnee und orkanartige Winde aushält.

4. Wie viel sollte ein Trekkingzelt wiegen?

Je weniger Gewicht du mit dir herum schleppst, desto weiter wirst du kommen: Das Zeltgewicht niedrig zu halten ist also definitiv wichtig, allerdings spielen auch der Preis und die Qualität eine große Rolle. Hochwertige, widerstandsfähige, leichte Zelte sind meist teuer – bei günstigen Zelten besteht hingegen das Risiko, dass die Qualität schlecht ist. Versuch auf jeden Fall, beim Zeltgewicht bei unter 3 kg pro Person zu bleiben.

5. Welche Zeltform ist die richtige fürs Trekking?

Das bewährte Doppelwandzelt-System ist am leichtesten aufzubauen und schenkt kompletten Schutz vor Regen und Insekten, allerdings wiegt es aufgrund der zwei Schichten und Stangen verhältnismäßig viel.

Designs für Doppelwandzelte:

  • Tunnelzelt: Dabei formen flexible, bogenförmige Stangen einen Tunnel. Zur Befestigung braucht es Heringe und Pardunen, es ist also kein freistehendes Design. Bei der Auswahl solltest du dabei unbedingt an die Bodenbedingungen denken: Falls du nicht sicher bist, wie gut sich die Heringe im Boden befestigen lassen (z. B. auf hartem, felsigem Boden), schaffst du dir besser ein freistehendes Zelt an. Tunnelzelte sind hoch und geräumig, was sie wiederum ideal für große Personen macht.
  • Geodätisches bzw. Kuppelzelt: Bei Kuppelzelten überkreuzen sich die Stangen und bilden eine stabile, freistehende Struktur, weshalb sie wie gemacht für felsigen, harten Boden sind – außerdem können sie auch nachträglich noch verstellt werden. Falls es sich als schwierig erweist, das Zelt im harten Boden zu verankern, solltest du es anderweitig befestigen (z. B. mit einem Seil um einen großen Stein o.ä.). Die überkreuzten Stangen machen das Kuppelzelt sehr stabil, es hält dem Druck von Schnee beispielsweise besser stand als ein Tunnelzelt.

Minimalistische Zelte:

  • Biwak-Zelt: Wenn du allein und mit wenig Gewicht unterwegs bist, ist ein kleines, ultraleichtes Bivvy-Zelt (Prahmzelt) die beste Option, da es sich ganz praktisch in einem Packsack verstauen lässt. Für längere Touren könnte der begrenzte, niedrige Innenraum hingegen zu einschränkend sein.
  • Hängematte: Leichte Hängematten mit einer darüber aufgehängten Plane oder einem eingebauten Dach werden immer beliebter für Übernachtungen in der Wildnis. Bedenke allerdings, dass Bäume dafür eine Voraussetzung sind.
  • Tarp bzw. Planenzelt: Durch und durch minimalistisch, eignen sich Planenzelte – diese bestehen aus einer einzelnen Zeltwand oder aus einer mit Stangen aufgestellten Plane – vor allem zum Thru-Hiking.

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6. Welches Zeltmaterial eignet sich am besten?

Zelte bestehen meist aus Nylon oder Polyester und werden mit einer Polyurethan- oder Silikonschicht überzogen, damit sie wasserfest sind.

  • Polyurethanbeschichtungen (PU) sind sehr wasserfest und bleiben auch bei niedrigen Temperaturen flexibel. Sie werden in einer Einzelschicht aufgetragen, verdünnen dabei allerdings den Stoff, weshalb sie häufig bei günstigen Zelten und als Belag für die Unterlegplane eingesetzt werden. Außerdem altern Polyurethanbeschichtungen schneller als hochwertige Silikonbeschichtungen.
  • Silikon ist eine sehr widerstandsfähige Beschichtung, die sowohl die UV-Resistenz als auch die Reißlast des Stoffes erhöht. Nachteile sind die schnelle Abnutzung und Mängel, die bei in der Fabrik versiegelten Nähten auftreten können.
  • Polyester ist schwerer und lichtundurchlässiger als Nylon. Es ist zudem nicht so atmungsaktiv und hat eine niedrigere Reißlast. Der große Vorteil bei Polyester ist, dass es komplett wasserabweisend ist und sich demzufolge auch kaum ausweitet.
  • Nylon hat eine sehr gute Reißfestigkeit und ist relativ abriebfest – Zelte aus Ripstop-Nylon haben sogar eine noch höhere Reißfestigkeit. Nylon ist zwar leichter als Polyester, nimmt aber mehr Feuchtigkeit auf und dehnt sich daher leichter.
  • Dyneema® Composite Fabrics – bisher bekannt als Cuben Fiber – wird immer häufiger für Ultraleichtzelte verwendet. Die Faser ist extrem dünn, extrem leicht und hat außerdem ein erhebliches Stärke-Gewicht-Verhältnis, was sie zur stärksten Faser überhaupt macht. Dyneema® Composite Fabrics ist außerdem sehr wasserfest, atmungsaktiv und UV-resistent. Ideal also, um Gewicht zu sparen. Der einzige Nachteil? Der Preis.