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SO WÄHLST DU DIE RICHTIGEN BERGSCHUHE
In den Bergen, in abgelegenen Gebieten und rauen, einsamen Gegenden ist dein Schuhwerk dein wichtigster Ausrüstungsgegenstand. Aber welche Bergschuhe sind die besten für deine Tour? Besonders wichtig, damit deine Füße auf all deinen alpinen Abenteuern warm und trocken bleiben, ohne zu überhitzen: das richtige Bergschuh-Modell.
1. Wie wähle ich den richtigen Bergschuh?
Was solltest du bei der Auswahl von Bergschuhen beachten? Zunächst einmal solltest du dich gründlich über die Art des Geländes, die klimatischen Bedingungen und die Wetterlage informieren, die dich zur jeweiligen Jahreszeit in der Region, in der du unterwegs sein wirst, erwarten werden.
Wie wird das Gelände beschaffen sein? Erwarten dich Schnee, Eis und gemischtes Terrain oder eher Fels, Schlamm und Geröll?
Wie lange wird die Tour dauern?
Wirst du viel querfeldein unterwegs sein oder hauptsächlich auf Wanderwegen und Bergpfaden?
Könnte es im Laufe der Tour wärmer werden?
Erwartest du Regen, Tiefschnee oder Stürme?
Hast du vor, in steilen Eiswänden (z.B. Wasserfall) zu klettern?
Wie schwer wird dein Rucksack sein?
Welches Tempo planst du einzuschlagen?
2. Welche Arten von Bergschuhen gibt es?
Die Namen der Kategorien unterscheiden sich je nach Hersteller. Letztendlich gibt es aber zwei Haupttypen von Bergschuhen:
- Drei-Jahreszeiten-Bergschuhe
- Isolierte Bergschuhe
Drei-Jahreszeiten-Bergschuhe
Drei-Jahreszeiten-Bergschuhe eignen sich für Touren im Frühling, Sommer und Herbst, nicht aber für den Winter. Ihr Obermaterial kann aus Leder, Synthetik oder einem Hybridmaterial bestehen, und es gibt sie in verschiedenen Ausführungen und Modellen. Die Palette reicht dabei von leichten Bergschuhen für wärmere und trockene, sommerliche Bedingungen bis hin zu Modellen, die mehr Wärme bieten und stärker wasserabweisend sind. Diese eignen sich auch für Touren in höheren Lagen, wiegen dafür aber auch mehr.
Drei-Jahreszeiten-Bergschuhe haben feste oder flexible Sohlen und stützen deine Knöchel – je nach Modell – mehr oder weniger. Sie können mit einer wasserdichten, atmungsaktiven Membran ausgestattet sein, haben aber in der Regel keine isolierende Schicht. Ihr Obermaterial ist meist mit einer dauerhaft wasserabweisenden Beschichtung (DWR) versehen, die regelmäßig aufgefrischt werden kann.
Vorteile:
- Super bequem und angenehm beim Laufen, sind schnell eingelaufen
- Vielseitig: auch zum Wandern und Klettern geeignet
- Weniger anfällig für Überhitzung bei warmer, hochsommerlicher Witterung
- Leicht und wendig: funktionieren oft besser am Fels
Nachteile:
- Drei-Jahreszeiten-Bergschuhe sind in höheren Lagen bei sehr nassen Bedingungen oder extremer Kälte möglicherweise nicht warm genug.
- Leichtere, flexiblere Bergschuhe sind für die Verwendung von Steigeisen weniger geeignet.
Isolierte Bergschuhe
Isolierte Bergschuhe sind speziell für den Einsatz unter kälteren Witterungsbedingungen konzipiert. Design und Konstruktion sehen mehrere Schichten vor.
Vorteile:
- Isolierung (die wärmsten Modelle haben einen isolierten, herausnehmbaren Innenschuh)
- Auch für den Einsatz unter extremeren Bedingungen geeignet
- Der Großteil der Modelle ist mit voll- oder halbautomatischen Steigeisen kompatibel
Nachteile:
- Zu warm für den alpinen Einsatz im Sommer
- Steifere, steigeisentaugliche Sohlen sind weniger komfortabel beim Wandern
Die erste Frage, die du für dich beantworten musst, lautet: Wie viel Wärme benötige ich? Brauche ich einen voll isolierten Bergschuh? Wenn du bei niedrigen Temperaturen klettern möchtest, ist ein isolierter, flexibler Schuh möglicherweise die bessere Wahl.
1. Wie wähle ich den richtigen Bergschuh?
2. Welche Arten von Bergschuhen gibt es?
3. Leder oder Synthetik: Was ist besser?
4. Welche Größe ist die richtige für meine Bergschuhe?
5. Was sollte ich bei der Auswahl von Bergschuhen sonst noch beachten?
- Welche Art von Sohle brauche ich?
6. Bergschuhe richtig einlaufen
7. Kann man Bergschuhe auch auf einfachen Wanderungen tragen?
3. Leder oder Synthetik: Was ist besser?
Leder wurde ursprünglich für die Herstellung von Bergschuhen eingesetzt, es hat also Tradition. Glücklicherweise sind moderne Bergschuhe aus Leder viel leichter als ihre Vorgänger. Leder ist robust, strapazierfähig und sehr angenehm zu tragen.
Synthetik-Bergschuhe sind leicht, robust und abriebfest. Ein Innenfutter aus Synthetik trocknet außerdem sehr schnell. Für mehrtägige Touren, auf denen du mit schlechtem Wetter rechnen musst, aber keine Möglichkeit haben wirst, die Schuhe über Nacht zu trocknen, sind sie daher deine erste Wahl.
Wähle einen Bergschuh mit einer wasserdichten und atmungsaktiven Membran für optimalen Schutz bei rauem Wetter.
Obermaterial und Innenfutter aus Leder
- Robust, widerstandsfähig und abriebfest
- Wasserabweisend
- Leder passt sich der Form deiner Füße an
Obermaterial und Innenfutter aus Synthetik
- Leicht, flexibel und atmungsaktiv
- Schuhe sind schnell eingelaufen
- Schnell trocknend
4. Welche Größe ist die richtige für meine Bergschuhe?
Das hängt ganz von der Passform deines Bergschuhs ab. Im Idealfall wählst du eine Passform, die noch Platz für mitteldicke oder dicke Bergsocken bietet. Natürlich empfindet jeder Mensch die Kälte unterschiedlich stark. Für noch mehr Wärme im Schuh kannst du auch einfach Gamaschen überziehen oder ein zusätzliches, isolierendes Fußbett verwenden. Wenn der Platz ausreicht, um mit den Zehen zu wackeln, werden sich deine Füße viel wärmer anfühlen als in der nächstkleineren Größe.
Deine neuen Bergschuhe sollten so groß sein, dass die Ferse hinten minimal nach oben rutschen kann – so vermeidest du Scheuern und Blasen. Eine etwas lockere Passform verhindert außerdem, dass du bei langen Abfahrten mit deinen Zehen gegen die Kappe des Schuhs stößt, was auf Dauer schmerzhaft sein kann.
Wenn du die Passform deiner Bergschuhe weiter verbessern möchtest, kann eine andere Innen- oder zusätzliche Einlegesohle sinnvoll sein. Viele SALEWA®-Modelle sind mit einem anpassbaren Multi Fit Footbed Plus (MFF+) ausgestattet: Dieses verfügt über flexibel einsetzbare Schichten, mit denen du die Fußbettdicke noch feiner abstimmen kannst.
AUSGEWÄHLTE PRODUKTE
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5. Was sollte ich bei der Auswahl von Bergschuhen sonst noch beachten?
Das Gewicht deines Rucksacks
Das Gewicht deines Rucksacks wirkt sich auch auf die Wahl deiner Bergschuhe aus. Deinen Rucksack so leicht wie möglich zu halten und nur das Nötigste mitzunehmen, ist natürlich immer und auf jeden Fall sinnvoll. Je leichter der Rucksack, desto weniger Kraft brauchst du, um ihn zu tragen – deine Füße werden es dir danken.
Wenn du beispielsweise ein Zelt oder einen kleinen Gaskocher und Verpflegung mitnehmen möchtest, solltest du dich nach Bergschuhen umsehen, die dir zusätzliche Stabilität bieten. Hochgeschnittene Modelle geben deinen Knöcheln zusätzlichen Halt, insbesondere in technisch anspruchsvollem Terrain.
Welche Art von Sohle brauche ich?
Im Hochgebirge und in hochalpinem Gelände kann es schwerwiegende Folgen haben, wenn du ausrutschst. Daher benötigst du einen Bergschuh mit einer Sohle, die hervorragenden Grip und hohe Trittsicherheit bietet. Bergschuhe haben Sohlen mit kantigen Stollen, die auf losem Geröll und im Firn eine gute Bodenhaftung bieten. Sie haben einen breiten Absatz, der das Abbremsen beim Bergabgehen erleichtert. Beim Bergsteigen im hochalpinen Gelände musst du meist auch Kletterpassagen am Fels überwinden. Aus diesem Grund verfügen diese Sohlen oft auch über eine große, flache Kletterzone im Zehenbereich.
Steigeisenkompatibilität
Behalte beim Kauf neuer Bergschuhe auch die Steigeisen im Hinterkopf. Je genauer du weißt, für welche Aktivität du deine Bergschuhe benötigen wirst, desto einfacher und passender ist die Wahl. Möchtest du eine sehr flexible Sohle, die vor allem für Wanderungen auf einfacheren Wegen geeignet ist, oder möchtest du eine halb-flexible oder starre Bergsteiger-Sohle? Wenn du im steilen Gelände unterwegs sein oder im Eis klettern wirst, solltest du dich für einen Bergschuh mit Zehen- und Fersenriemen entscheiden, an dem du technische Steigeisen befestigen kannst.
Wenn du bereits Steigeisen besitzt, vergewissere dich, dass deine Steigeisen mit deinen künftigen Bergschuhen kompatibel sind.Wenn du mehr über die verschiedenen Steigeisentypen erfahren möchtest, schau dir einfach diesen Artikel an: Was sind Steigeisen und wofür braucht man sie?
6. Bergschuhe richtig einlaufen
Moderne, gut gepolsterte Bergschuhe lassen sich schnell einlaufen. Es lohnt sich jedoch immer, die Schuhe vor der ersten geplanten Tour so oft wie möglich zu tragen. Generell gilt: Je steifer der Schuh, desto länger dauert es, bis er eingelaufen ist.
Nimm dir Zeit: Laufe deine Bergschuhe nach und nach ein. Trage sie auf deinem Weg zur Arbeit, bevor du sie auf den örtlichen Wanderwegen oder in abwechslungsreichem Gelände einsetzt. Probiere sie außerdem auch bei unterschiedlichem Wetter aus. Nasses Wetter kann dazu beitragen, dass das Leder weicher wird. Top-Tipp: Für eine längere Tour unbedingt Blasenpflaster einpacken!
7. Kann man Bergschuhe auch auf einfachen Wanderungen tragen?
Es ist sinnvoll, in Schuhe zu investieren, die zu deinem Vorhaben passen: Der falsche Schuhtyp kann dich und auch deine Begleiter*innen beim Klettern oder Wandern einschränken – vor allem dann, wenn sie für die angetroffenen Bedingungen nicht geeignet sind oder zu sehr schmerzen.
Wenn du deine Bergschuhe auch auf einfacheren Wanderungen verwenden möchtest, wähle am besten leichte, nicht isolierte Trekkingschuhe, da sie leichter und flexibler sind. Hochgebirgsschuhe sind speziell für die Besteigung von verschneiten Gipfeln konzipiert – steife, steigeisentaugliche Sohlen können beim Wandern über längere Strecken weniger komfortabel sein.
Im Idealfall besitzt du zwei Paar Bergschuhe: Hochgebirgsschuhe, die du auch im Winter oder zum Eisklettern verwenden kannst, und ein weiteres Paar leichtere Trekkingschuhe für Bergwanderungen.